Geschichte des Kapuzinerklosters
Errichtung zur Zeit des 30-jährigen Krieges
Bereits Anfang des 17. Jahrhunderts wurden erste Versuche unternommen, in Bregenz ein Kapuzinerkloster zu gründen. Papst Clemens VIII wandte sich im Jahre 1603 an den Provinzial der Schweizer Provinz mit dem Wunsch, Kapuziner nach Bregenz zu schicken und dort einen geeigneten Ort für ein Kloster zu suchen. Damals wurde das Vorhaben verhindert.
Drei Jahrzehnte später, setzte sich mitten in den Wirrnissen des 30-jährigen Krieges (1618–1648) die von Krieg, Pest und Hunger bedrängte Bevölkerung für die Errichtung eines Kapuzinerklosters ein. Für den Bau wurde die Anhöhe in direkter Nachbarschaft der Stadtpfarrkirche St. Gallus gewählt. Die Kosten wurden durch die Stadt, die Zisterzienserabtei Mehrerau und zum großen Teil durch Spendengelder gedeckt. 1639 konnte die Kirche zu Ehren des hl. Antonius von Padua eingeweiht werden.
Asyl innerhalb der Klostermauern
Als acht Jahre später die Schweden mit ihren Kriegstruppen Bregenz einnahmen, brach unermessliches Leid über die Bevölkerung herein. Die Kapuziner baten den schwedischen Oberbefehlshaber Gustav Wrangel um Gnade und Schutz für das Kloster. Nach anfänglichem Zögern kam dieser der Bitte nach und stellte das Kloster unter Bewachung, sodass viele aus der Bevölkerung hier Asyl fanden und ihr Hab und Gut innerhalb der Klostermauern in Sicherheit bringen konnten.
Verbundenheit der Kapuziner mit der Bevölkerung
In den folgenden 360 Jahren lebten die Kapuziner ihre franziskanisch spirituelle Dimension in enger Verbundenheit mit der Bevölkerung von Bregenz und wirkten segensreich. Im Jahre 1996 sahen sich die Kapuziner aufgrund der personellen Situation gezwungen, das Kloster einer neuen Aufgabe zu überlassen. Bis heute halten die Bregenzer die Brüder im brauen Habit in guter und dankbarer Erinnerung.
Ein engagierter Freundeskreis
Bereits Mitte 1996 hatten sich engagierte Menschen, die dem Kapuzinerkloster sehr verbunden waren, zu einem Freundeskreis zusammengeschlossen und es sich zur Aufgabe gemacht, das Kapuzinerkloster zu erhalten und im franziskanischen Sinn wieder zu beleben. Auf ihre Initiative hin wurde am 30. Juli 1997 ein Verein gegründet, der "Verein zur Unterstützung der Renovierung und Erhaltung des Kapuzinerklosters Bregenz für die Schwestern der Hl. Klara".
Einweihung am 23. Juni 2001
Am 23. Juni 2001 weihte Abt Kassian Lauterer von der Zisterzienserabtei Mehrerau das renovierte Kapuzinerkloster in Anwesenheit zahlreicher Festgäste feierlich ein. Am darauffolgenden Sonntag waren die Bevölkerung von Bregenz und alle Freunde und Interessierten zu einem Tag der Begegnung eingeladen, sie freuten sich über die sehr gelungene Renovierung und über das Dasein der Schwestern der Hl. Klara.